Ein Blick auf Probleme und Entwicklungen
Es ist bekannt, dass Vereine und Organisationen in Deutschland zur Zeit unter einem allgemeinen Desinteresse und unter Nachwuchssorgen leiden. Es fehlt an Menschen, jung oder alt, die sich engagieren wollen und können. Das trifft nahezu alle Vereine, von Sportvereinen über freiwillige Feuerwehren und Traditionsvereinen bis hin zu organisierten Dorfgemeinschaften. Selbst politische Vereinigungen wie Parteien leiden oft unter Desinteresse und wenig Engagement.
Auf dem platten Land macht sich diese Entwicklung verschärft bemerkbar. Damit stirbt ein bedeutender Teil der Traditionen und der dörflichen Kultur. Tatsache ist aber auch, dass in den Vereinen immer weniger Menschen die Last der Organisation auf ihren Schultern tragen müssen. Das sind meisten die langjährig engagierten Mitglieder. Das Interesse neuer Mitglieder ist selten vorhanden und auch dafür gib es Gründe: Beruf und die geforderte Mobilität, Durchmischung der Bevölkerung durch Zuzug aus Ballungszentren sowie soziale Medien, die den ungewollten Nebeneffekt haben, das viele Menschen sich nur noch in ihrer eigenen Blase bewegen. Sicherlich spielt auch die schlechte Verkehrsanbindung des dörflichen Raumes eine große Rolle. Ohne Auto ist man aufgeschmissen - trotz der löblichen Bemühungen eines Bürgerbusvereins.
Was haben die traditionellen Vereine dem letztlich entgegenzusetzen?
Ein Beispiel: Der Verein der Adolphsdorfer Dorfgemeinschaft, frisch ausgestattet mit einem neuen Dorfgemeinschaftshaus, repräsentiert nicht nur die Mitglieder des Vereins, sondern das ganze Dorf mit allen Bewohnern. Das heißt, auch die neu hinzugezogenen Bewohner - das sind nicht wenige - müssten „abgeholt“ und im besten Falle auch mit eingebunden werden. Man könnte von Haus zu Haus gehen oder auch zu „Kennenlern-Runden“ ins Dorfgemeinschaftshaus einladen.
Ein weiteres Beispiel: In Adolphsdorf wird es irgendwann den letzten, offenen Treffpunkt zum Klönen und Einkaufen nicht mehr geben, wenn aus Altersgründen die weit über Adolphsdorf hinaus bekannte Bäckerei schließt. Das würde nicht nur die Älteren, die mal eben mit dem Rollator oder den Fahrrad kommen, sondern auch die Jüngeren, die regional einkaufen wollen, treffen. Für Adolphsdorf wäre der Verlust dieses kommunikativen Treffpunkts ein schwerer Schlag. Vielleicht würde die Einrichtung eines „Dorfladens“, wie er woanders bereits erfolgreich betrieben wird, den drohenden Verlust ausgleichen und ganz neue Möglichkeiten eröffnen auch ohne den formalen Rahmen eines Dorfgemeinschaftshauses. Es würde viele Bedenkenträger mit ihren berühmten „Ja, aber ...“-Aussagen geben, trotzdem kann man vielleicht einmal in diese Richtung denken.
Der Verein der Dorfgemeinschaft Adolphsdorf tut viel für Adolphsdorf und hat bereits ein attraktives Angebot für alle im Dorf parat. Und natürlich hat auch dieser Verein mit den inneren und äußeren Problemen zu kämpfen, siehe Kinderspielplatz und Behördenschlendrian. Die überbordende Bürokratie bringt fast alles zum Stillstand und bremst selbst den besten Willen.
Die Adolphsdorfer Dorfgemeinschaft und die übrigen Vereine haben eine Webseite und neuerdings auch einen Whatsapp-Kanal. Die könnte man nutzen, um auch über Entwicklungen, Pläne und Probleme zu berichten, vor allem aktuell und zeitnah. Es hat nun mal nicht jeder Interesse und Zeit, um an den Formalien einer öffentlichen Vorstandssitzung teilzunehmen.
Übrigens, die Seite mit den Vorschlägen und Ideen für die Adolphsdorfer 225-Jahr-Feier finden Sie hier.
Webseite (der DG)
Whatsapp (der Vereine)
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