„Versuch macht klug“


Es gibt sicher viele alleinlebende Menschen im leicht fortgeschrittenen Alter, die sich Gedanken machen oder auch machen sollten: Was passiert, wenn ich mal hilflos bin, mich nicht bewegen kann, irgendwo liege und auch nicht das Telefon erreiche. Ich denke hin und wieder mal daran. In meinem Fall würde man das erst bemerken, wenn die Brötchentüte aus der Vorwoche noch am Türgriff hängt oder ich beim Bundesliga-Tippspiel nichts eingetragen habe. Soziale Kontakte sind vorhanden, viele sogar, aber eben nicht täglich. Unter Nachbarn sieht man sich, man klönt und hilft sich und manchmal feiert man auch zusammen, aber auch das natürlich nicht täglich. Da können schon mal zwei, drei oder mehrere Tage vergehen. Und genau dann passiert das Unerwartete, das unverhoffte Unheil. Es möchte wohl niemand die Welt erst durch süßlichen Verwesungsgeruch auf sich aufmerksam machen.

Für genau diesen Fall gibt es telefonische Hilfsdienste oder auch Meldesysteme, die mit einer Notrufzentrale verbunden sind. Die sollte man in Anspruch nehmen, wenn man pflegebedürft ist oder sich tatsächlich hilfebedürftig fühlt. Aber auch in anderen Fällen sollten nicht Tage vergehen, bevor irgendjemand aufmerksam wird.

Gibt es eine Idee für eine niederschwellige, kostenlose Lösung? Ich denke: JA!

Ein Messenger wie Whatsapp bietet die Möglichkeit schnell eine Gruppe einzurichten. Alle Teilnehmer sollten sich verpflichten mindestens einmal am Tag ein Lebenszeichen von sich zu geben, d.h. etwas zu posten, mindestens aber ein Smiley zu senden. Das ist so etwas wie ein Opt-Out-System. Alle anderen wissen dann, dass alles in Ordnung ist. Falls mal kein Lebenszeichen kommt, also ein Smiley ausbleibt, dann sollten alle hellhörig werden und vielleicht mal an der Tür klingeln oder nachforschen, was los ist. Alles kann harmlos sein, es kann aber auch um Leben oder Tod gehen.

Die Gruppen sollten eine überschaubare Zahl an Teilnehmern haben, die sich möglichst auch untereinander kennen und nicht weit auseinander wohnen. Alles weitere kann selbstverständlich abgesprochen werden oder es bleibt dem jeweiligen Administrator der Whatsapp-Gruppe überlassen. Logo und Name der Gruppe sollten natürlich aussagefähig sein.

„Versuch macht klug“. Wer mag, kann eine solche Gruppe, die Leben retten kann, einrichten und sollte sich ggf. die Zeit nehmen, um bei der Einrichtung auf dem Wischtelefon von Interessenten behilflich sein zu können.

Vielleicht gibt solch eine Whatsapp-Gruppe als Quasi-Notrufsystem schon oder jemand hat Erfahrungen damit? Ich würde mich jedenfalls über Rückmeldungen sehr freuen.

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